Neben vielen anderen spannenden juristischen Projekten ist auch das Law-Blog heute auf dem 15. EDV-Gerichtstag in Saarbrücken vertreten. Der Gerichtstag selbst ist eine Mischung aus Diskussionen, Arbeitsgruppen, Messe und Nachtischbuffet — letzteres von der lokalen Mensa der Universität bereitgestellt und unakademisch schmackhaft.
Sehr interessant, wenn auch sehr anspruchsvoll, war der Eröffnungsvortrag von Barry Smith zur Ontologie des Rechts und rechtlicher Dokumente. Professor Smith geht es darum, rechtliche Sachverhalte so eindeutig in Begriffe zu fassen, dass sie in Datenbanken erfassbar sind. Er will also die komplexe juristische Wirklichkeit in IT-Systemen verarbeitbar machen. Nebeneffekt wäre, dass juristische Institutionen und Einrichtungen verschiedener Länder und auch von Gesellschaften verschiedener Entwicklungsstufen aufeinander abgebildet werden könnten. Da aber — ohne jetzt in Gemeinplätze zu verfallen — nicht nur die Gesellschaft Recht schafft, sondern Recht auch die Gesellschaft, muss hier wohl nicht nur an juristischen Begriffen gearbeitet werden, vielmehr müssen ganze soziologische Strukturen abgebildet werden. Das klingt mir dann doch noch etwas nach Zukunftsmusik.
Von selbiger war auch viel im Gesprächskreis “Ich mach’s online” der Internetprojekte zu spüren, das vom Kollegen Dingeldey praktisch live gebloggt wurde. Da wurden — im freien Gespräch — die großen Fragen von Gegenwart und Zukunft des Publizierenz im Internet gestellt:
Interessant war an dieser Stelle übrigens der Blickwinkel der französischen Kollegen. Nach deren Bericht gibt es in Frankreich zwar aus standesrechtlichen Gründen deutlich weniger juristische Weblogs als hierzulande, das elektronische Publizieren im rechtlichen Bereich als solches ist aber sehr viel weiter verbreitet: insbesondere die Kommunikation der führenden Anwaltskanzleien findet praktisch nur noch über deren Webseiten statt, kaum noch über akademische Zeitschriften, Newsletter oder ähnliche Tools.
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