Besinnliche Weihnachtspost von der DAD Deutscher Adressdienst GmbH

Skurriles | 18. Dezember 2004
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Irgend­wie dache ich ja, zumin­dest als einer der Betrei­ber eines Law-Blogs sei man gegen die übli­chen Abzo­cken im Inter­net immun. Aber mit­nich­ten. Ges­tern bekam ich Post von der DAD Deut­scher Adress­dienst GmbH. Da wird mir offe­riert, ich möge doch – sozu­sa­gen im eige­nen Inter­es­se! – die aktu­el­len Daten der Sei­te www.law-blog.de nebst drei (immer­hin!) frei wähl­ba­ren Such­be­grif­fen an das Deut­sche Inter­net Regis­ter sen­den. Das sieht nach einer net­ten Bit­te um Mit­wir­kung aus:

dad1.gif

Erst ganz unten auf der Sei­te, ziem­lich in der Mit­te eines län­ge­ren Absat­zes, erfah­re ich dann, dass der Spaß 758 Euro zzgl. MwSt. jähr­lich kos­ten soll, und das bei initi­al zwei­jäh­ri­ger Ver­trags­lauf­zeit und – bei nicht recht­zei­ti­ger Kün­di­gung – auto­ma­ti­scher Ver­län­ge­rung.

dad2.gif

Man ver­ste­he mich nicht falsch: ich hal­te Adress­re­gis­ter, Such­ma­schi­nen und Tele­fon­bü­cher für hoch­gra­dig wich­ti­ge Ein­rich­tun­gen. Aber hier wird ganz offen­bar ver­sucht, Leu­te, die Schrei­ben der vor­lie­gen­den Art nicht genau genug lesen, abzu­zo­cken; ihnen einen Ver­trag auf­zu­drü­cken, von dem sie gar nicht wuss­ten, dass sie ihn schlie­ßen woll­ten. Zudem bezweif­le ich aus­ge­spro­chen, dass das Deut­sche Inter­net Regis­ter den stol­zen Preis wert ist. Ich zumin­dest habe von die­sem Dienst noch nie gehört. Aber viel­leicht wird dem einen oder ande­ren in der Vor­weih­nachts­zeit ja ganz warm ums Herz und er ent­schließt sich zu einer edlen Spen­de, gute Taten füh­ren lang­fris­tig ja gese­hen in den Him­mel und auch ganz all­ge­mein zu erwei­ter­ter Glücks­see­lig­keit.

Nach­trag 2005: bit­te beach­ten Sie auch die neue­ren Ent­wick­lun­gen.

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