Mitarbeiterbeteiligung: Das passende Modell fürs eigene Unternehmen finden

© Pormezz/stock.adobe.com
BEITRAG TEILEN
LinkedInXINGXFacebookEmailPrint

Die Mit­ar­bei­ter am Erfolg zu betei­li­gen, kann den Erfolg nach­hal­tig sichern. Dr. Chris­ti­an Oster­mai­er hat zum Abschluss unse­rer Mini-Serie die ver­schie­de­nen Model­le auf einen Blick. Und Tipps für Unter­neh­mer, um das für sie per­fekt pas­sen­de Modell zu fin­den.

Mit­ar­bei­ter­bin­dung und ‑moti­va­ti­on brau­chen mehr als nur Geld. Und doch kön­nen auch Betei­li­gun­gen die Bin­dung ans Unter­neh­men und damit die Moti­va­ti­on enorm stei­gern. Es geht dabei eben nicht nur um Geld. Es geht dar­um, mit dem Schick­sal des Unter­neh­mens ver­bun­den zu sein und im bes­ten Fall von sei­nem Erfolg zu pro­fi­tie­ren.

In den ers­ten drei Tei­len unse­rer Mini-Serie haben wir Ihnen alle übli­chen Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gungs­mo­del­le vor­ge­stellt, im vier­ten Teil gab es einen Über­blick über die jewei­li­gen steu­er­li­chen Fol­gen der Model­le. Sie wis­sen jetzt, dass es gro­ße Unter­schie­de gibt. Was Sie damit aller­dings noch nicht wis­sen, ist: Wel­ches Modell ist für mich, für mein Unter­neh­men und für mei­ne Mit­ar­bei­ter geeig­net?

Die Modelle im Überblick

Auch wenn es für die­se Ent­schei­dung nicht aus­schließ­lich auf ganz har­te, ratio­na­le Kri­te­ri­en ankommt, setzt eine gute Ent­schei­dung eine Fak­ten­grund­la­ge vor­aus. Des­halb hier noch ein­mal unser kur­zer Über­blick über die Model­le und ihre Merk­ma­le:

Das eigene Unternehmen analysieren

Wel­ches Modell für Ihr Unter­neh­men am bes­ten pas­sen könn­te und wor­auf sol­len Sie bei der Wahl der Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gung ach­ten soll­ten, ist nicht pau­schal zu beant­wor­ten. Oft sind die Inter­es­sen des Unter­neh­mens und die der Arbeit­neh­mer nicht gleich­lau­fend. Tra­di­tio­nell hat die Geschäfts­lei­tung ein Inter­es­se dar­an, die Mit­spra­che­rech­te der Arbeit­neh­mer zu beschrän­ken, auf Mit­ar­bei­ter­sei­te sähe man die Kon­troll­mög­lich­kei­ten der Arbeit­neh­mer gern aus­ge­baut.

Doch das ist nur eine bei­spiel­haf­te Kon­stel­la­ti­on, die zudem längst nicht für alle Unter­neh­men gilt. Unter­schie­de kön­nen sich auch noch aus den ande­ren Punk­ten erge­ben. Ein per­fek­tes Stan­dard­mo­dell exis­tiert lei­der nicht. Wir raten Ihnen daher, zunächst eine Ana­ly­se Ihres Unter­neh­mens durch­zu­füh­ren.

Die­se Fra­gen kön­nen Ihnen die Aus­wahl erleich­tern:

  • Wel­ches Ziel ver­fol­gen Sie mit der Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gung? Ist zum Bei­spiel ein mög­li­cher EXIT geplant?
  • Wie wird das Gesell­schafts­ge­schäft sich in Zukunft ent­wi­ckeln? Wel­che Zie­le möch­ten Sie errei­chen?
  • Was ist die Arbeits­mo­ti­va­ti­on  für Ihre Mit­ar­bei­ter?
  • Wel­che Rech­te sol­len Mit­ar­bei­ter erhal­ten und mit wel­chen Risi­ken soll das für sie ggf. ver­bun­den sein?
  • Sind Sie bereit, Kon­trol­le abzu­ge­ben? Wenn ja, wie­viel davon?
  • Stel­len die Mit­ar­bei­ter dem Unter­neh­men Kapi­tal zur Ver­fü­gung oder umge­kehrt?
  • Sol­len die Mit­ar­bei­ter „nur“ am Erfolg des Unter­neh­mens betei­ligt wer­den oder auch am Ver­mö­gen?
  • Sol­len die Antei­le abhän­gig vom Erfolg, also varia­bel oder fest ver­zinst wer­den?

Seien Sie ehrlich, vor allem zu sich selbst

Ver­su­chen Sie, die Fra­gen ehr­lich zu beant­wor­ten. Sie wer­den sehen, dass je nach Ihren Zie­len, Ihrer Moti­va­ti­on und Ihrem Ver­mö­gen ver­schie­de­ne Model­le für Sie in Fra­ge kom­men. Nicht unter­schät­zen soll­ten Sie dabei auch Ihre Bereit­schaft, Kon­trol­le abzu­ge­ben und die damit ver­bun­de­nen Kon­se­quen­zen. Defi­nie­ren Sie für sich, was Sie mit der beab­sich­tig­ten Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gung errei­chen wol­len, prio­ri­sie­ren Sie, wel­che Gesichts­punk­te unver­zicht­bar sind und wo Sie ggf. Abstri­che machen wür­den.

Wenn Sie sich nicht sicher sind, wel­ches Modell für Ihr Unter­neh­men am bes­ten geeig­net ist, fra­gen Sie uns um Rat. Wir hel­fen Ihnen gern wei­ter.

Dr. Chris­ti­an Oster­mai­er ist Part­ner bei SNP Schla­wi­en Part­ner­schaft mbB. Er berät Unter­neh­men aller Grö­ßen, meist mit­tel­stän­di­sche Unter­neh­men, sowie deren Gesell­schaf­ter in allen Fra­gen des Gesell­schafts­rechts und des Arbeits­rechts. https://de.linkedin.com/in/ostermaier-christian-898a3027

BEITRAG TEILEN
LinkedInXINGXFacebookEmailPrint

Über den autor

Aktuelles

Weitere Beiträge des Autors

Alternative Feiertagsregelungen: Wie Unternehmen auf religiöse Vielfalt Rücksicht nehmen können

Was tun, wenn Arbeitnehmer Weihnachten nicht feiern? In einer multikulturellen Arbeitswelt stehen Unternehmen vor der Herausforderung, religiöse Vielfalt zu berücksichtigen – besonders, wenn es um Feiertage geht. Das deutsche Arbeitsrecht bietet flexible Lösungen, von Gleitzeit über Sonderurlaub bis hin zum Tausch von Feiertagen.   Auch die Bemühungen der US-amerikanischen Regierung, Inklusions- und Vielfaltsmaßnahmen zurückzudrängen, ändern nichts daran, dass wir in...

Mann bewirbt sich auf Job für „Sekretärin“: Entschädigung wegen Diskriminierung?

Die Sekretärin, der Mechaniker – alte Stereotype in Stellenanzeigen können Unternehmen teuer zu stehen kommen. Sogenannte AGG-Hopper versuchen, Fehler auszunutzen und auf Entschädigung zu klagen. Das klappt nicht immer, doch die Fälle lehren viel darüber, worauf Arbeitgeber achten sollten, wenn sie eine Stelle ausschreiben. In letzter Zeit kommt es vermehrt zu Streitigkeiten aufgrund angeblicher Diskriminierung im Bewerbungsverfahren. Es gibt eine...