Kategorie: Arbeitsrecht

Arbeitsunfähig wegen entzündeter Tätowierung: Arbeitgeber muss keine Entgeltfortzahlung leisten

Ein frisches Tattoo kann sich entzünden, das ist bekannt. Deshalb bekommt, wer nach dem Besuch beim Tätowierer krank wird, nach einem aktuellen Urteil keine Entgeltfortzahlung vom Arbeitgeber. Es ist eine konsequente Entscheidung: Jeder darf sich tätowieren lassen. Das Risiko aber trägt er selbst.   Wer sich ein Tattoo stechen lässt und danach krank wird, rechnet kaum damit, dann keinen Anspruch...

Arbeitsrecht

28. August 2025

Kündigung von Schwerbehinderten in der Wartezeit: BAG schafft Rechtssicherheit

Die Kündigung schwerbehinderter Arbeitnehmer ist nur unter Beachtung besonderer Schutzvorschriften erlaubt. Während der Wartezeit muss der Arbeitgeber vor einer Kündigung trotzdem kein zeitaufwändiges Präventionsverfahren durchführen. Das ist für ihn eine gute Nachricht, aber kein Freibrief.   Das Bundesarbeitsgericht (BAG) hatte über die Kündigungsschutzklage eines schwerbehinderten Arbeitnehmers zu urteilen. Er war als Leiter für die Haus- und Betriebstechnik eingestellt worden. Der...

Kein Mitbestimmungsrecht des Betriebsrates beim Datenschutz

Seit der Einführung der DSGVO entdecken Betriebsräte den Datenschutz verstärkt als neues Betätigungsfeld. Vor allem bei der Einführung neuer Tools und Systeme blockieren sie den Abschluss von Betriebsvereinbarungen mit Anforderungen an den Datenschutz. Doch jetzt weist das LAG Hessen die Arbeitnehmervertreter in die Schranken.   Viele Arbeitgeber kennen es nur zu gut: Bei der Einführung neuer IT-Systeme oder -Komponenten und...

Arbeitsrecht

7. August 2025

Befristete Arbeitsverträge: Wahl in den Betriebsrat schützt nicht vor Befristungsende

Wird ein Arbeitnehmer während eines befristeten Arbeitsverhältnisses in den Betriebsrat gewählt, führt dieses Ehrenamt nicht automatisch zu einem Anspruch auf Entfristung – das Arbeitsverhältnis endet regulär mit Ablauf der Befristung. Nur wenn der Vertrag gerade wegen der Betriebsratstätigkeit nicht entfristet würde, entstünde ein Schadensersatzanspruch.   Das Bundesarbeitsgericht hat in einer aktuellen Entscheidung (BAG, Urt. v. 18.06.2025, Az. 7 AZR 50/24)...

Vertrauen geweckt: „Natürlich übernehmen wir Sie“ verhindert Probezeitkündigung

Das LAG Düsseldorf hat kürzlich eine Kündigung in der Probezeit für unwirksam erklärt, weil sein Vorgesetzter dem Arbeitnehmer zuvor gesagt hatte, er würde übernommen werden. Falsche Versprechen der Führungskräfte können für Arbeitgeber gefährlich werden.   Das Landesarbeitsgericht (LAG) Düsseldorf stellte fest, dass eine Kündigung innerhalb der Probezeit unzulässig sein kann, wenn der Arbeitgeber zuvor Aussagen getroffen hat, die ein berechtigtes...

Shorts, Sandalen, schulterfrei? Was bei Hitze im Büro erlaubt ist

Der Sommer hat in ganz Deutschland Einzug gehalten. Ohne klimatisiertes Büro können hohe Temperaturen schnell anstrengend und ermüdend sein. Doch Arbeitgeber sehen es nicht immer gern, wenn Angestellte zu locker-luftiger Kleidung und offenen Schuhen greifen. Was Mitarbeiter dürfen – auch in Banken und Anwaltskanzleien.   Die Wahl der optimalen Sommerkleidung im Büro hängt von verschiedenen Faktoren ab. Damit sind nicht...

Big Boss is watching you – und den Detektiv bezahlt der Arbeitnehmer

Am Anfang ist es meist nur ein Gefühl. Ein Mitarbeiter ist oft nicht erreichbar oder irgendetwas fehlt. Doch dann verdichten sich die Hinweise, dass er das Unternehmen betrügt oder bestiehlt. Wann können Arbeitgeber einen Detektiv auf ihn ansetzen, wann muss der Arbeitnehmer die Kosten dafür sogar übernehmen? Gerichte haben dafür klare Regeln definiert. In einem erst jüngst vom Landesarbeitsgericht  Köln...

Tag des Bürohundes: So läuft’s rechtlich mit Bello im Büro

Sie senken das Stresslevel, verbreiten gute Laune und bringen Bewegung in den Büroalltag von Frauchen und Kollegen. Doch Allergien, Ängste, Sicherheits- oder Hygienevorschriften können auch gegen Hunde im Office sprechen – es ist am Arbeitgeber, die Interessen auszugleichen. Es lohnt sich, finden Dr. Christian Ostermaier und Henry.    Am 20. Juni 2025 findet deutschlandweit der Tag des Bürohundes statt. Immer...

Arbeitsrecht

12. Juni 2025

Mitarbeiterdaten an den Mutterkonzern übermittelt: Unternehmen muss Schadensersatz zahlen

Weil sein Arbeitgeber das HR-System „Workday“ implementieren wollte, gab das Unternehmen sensible Daten der Mitarbeitenden an die US-Konzernobergesellschaft weiter. Es geschah nichts weiter, doch dem BAG reichte das: Schon der Verlust der Kontrolle über seine Daten gebe dem Arbeitnehmer einen Schadensersatzanspruch gegen das Unternehmen.   Das Bundesarbeitsgericht (BAG) in Erfurt hatte am 8. Mai 2025 über einen Schadensersatzanspruch aus der...

Firmenwagen: Rauch und Dreck verboten, auch ohne Vertragsklausel

Brandlöcher, kalter Qualm und überall Schmutz – so muss sich kein Unternehmen den Firmenwagen zurückgeben lassen. Jedenfalls wenn der auch für private Fahrten genutzt wurde, haftet der Arbeitnehmer voll für die Schäden und muss für Reinigung und Ozonbehandlung zahlen, urteilt das LAG Köln. Was Arbeitnehmer wissen und worauf Arbeitgeber achten sollten.   Viele Arbeitgeber stellen ihren Mitarbeitern einen Dienstwagen nicht...